Die Glocken
Die Glocken von St. Veit läuten vor den Gottesdiensten (Erstläuten 15 min davor, Zusammenläuten 5 min davor), zum Evangelium, zur Wandlung von Brot udn Wein und besonders festlich im Moment einer Taufe. Glocken sind Zeichen des Friedens, weil sie in den Kriegen vielfach zu Kanonen eingeschmolzen wurden. Täglich läuten sie zum Angelus, interessant sind die Aufschriften auf den alten Glocken.
Läuten zum Gebet
Die Glocken der Ortskapellen läuten zu verschiedenen Anlässen:
in Hagenbrunn zum Angelus, in jeder Ortschaft vor den Gottesdiensten. Eine besondere Bedeutung hat die kleinste Glocke, die Sterbeglocke. Sie ruft jeden Abend zum Gebet für die Verstorbenen. Die Glocke gibt eine Nachricht weiter und wird unterschiedlich lang geläutet, um den Bewohnern Bescheid zu geben:
- Läuten mit einmaligem Absetzen beim Tod einer Frau ,
- Läuten mit zweimaligem Absetzen beim Tod eines Mannes .
Jeder, der die Glocke hört, möge zweimal bzw. dreimal ein "Vater unser" und ein "Gegrüßet seist Du, Maria" beten und zum Abschluss "Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen, Herr, lass sie ruhen in Frieden. Amen."
Der Engel des Herrn
In der Pfarre St. Veit lebt eine alte christliche Tradition: das Engel-des-Herrn-Läuten.
Der Angelus oder "Engel des Herrn" (lat. "angelus" = Engel) ist ein bekanntes Gebet der Kirche. Es erinnert an die zwei wichtigsten Feste, die größten Wunder der Menschheit: Gott ist zu Weihnachten durch Maria Mensch geworden: Jesus Christus. Er hat zu Ostern für uns das Leiden auf sich genommen und ist von den Toten auferstanden.
Das so genannte "Angelus-Läuten" der Kirchenglocken ist in ganz Österreich verbreitet. Während die Glocken dreimal läuten, betet man die drei Teile des Angelus-Gebets.
Dreimal am Tag ruft das Angelus-Läuten die Christen dazu auf, den "Engel des Herrn" zu beten: morgens um 8.00, mittags um 12.00 und abends um 19.00 Uhr. Früher haben alle die Arbeit kurz niedergelegt, um das Gebet zu sprechen. Man kann es überall beten, egal wo man sich befindet. Die Glocken erinnern uns daran. Jeden Sonntag um 12.00 Uhr betet der Papst von seinem Arbeitszimmer aus mit den auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen aus aller Welt den Engel des Herrn. Meist hält er bei dieser Gelegenheit eine kurze Ansprache.
Das Gebet
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft
und sie empfing vom Heiligen Geist.
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen
Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn,
mir geschehe nach Deinem Wort.
Gegrüßet seist du, Maria....
Und das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt.
Gegrüßet seist du, Maria...
Bitte für uns Heilige Gottesmutter,
dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.
Lasset uns beten. Allmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt. Lass uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung gelangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Die historischen Aufschriften der Glocken von St. Veit
kleine Glocke aus dem Jahr 1922
mittlere Glocke aus dem Jahr 1965
mit der Aufschrift
GLORIA PATRI ET FILIO ET SPIRITUI SANCTO + VON FAMILIE ZÖCH GEWIDMET Geweiht am 11. Juli 1965 DA MAN DAS FEST + KLEIN-ENGERSDORF .+++ DES HEILIGEN BENEDIKT + ALS SCHUTZPATRON EUROPAS ERSTMALIG FEIERT ++
große Glocke aus dem Jahr 1678
mit der Aufschrift
A FULGURE ET TEMPESTATE LIBERA NOS DOMINE IESU CHRISTE (vor Blitz und Unwetter befreie uns, Herr Jesus Christus, ausgestreckte rechte Hand als Symbol Gottes)
S. MARIA ORA PRO NOBIS (Heilige Maria, bitte für uns, Marienrelief)
S. VITI ORA PRO NOBIS (Heiliger Vitus, bitte für uns, Vitus-im-Kessel-Relief)
DURCH FEIR UND HITZ BIN ICH GEFLOSSEN M JOACHIM GROSS
HATT MICH GEGOSSEN IN WIENN ANNO 1678
Glocken Hagenbrunn
Die Schlosskapelle in Hagenbrunn verfügt über drei Glocken:
- cis‘‘ 210 kg
- e‘‘ 130 kg
- Zügenglöckchen
gegossen in Wien 1954, Gießerei Josef Pfundner