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Patrozinium in Flandorf


Bei strahlendem Sonnenschein unter Beteiligung der Freiwilligen Feuerwehren lud die Pfarre zur Festmesse auf dem Platz vor der Kirche "St. Laurentius" in Flandorf. Traditionellerweise feiert die Gemeinde das Fest des Kirchenpatrons, das Patrozinium, in Flandorf am 15. August. Heuer veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Flandorf wieder einen Frühschoppen, der vor der Pandemie schon eine beliebte Tradition gewesen war. Dementsprechend waren zahlreiche Gäste nicht nur aus dem Dorf, sondern auch aus Hagenbrunn, Klein-Engersdorf und auch auch Feuerwehrkameraden aus Enzersfeld, Hagenbrunn, Königsbrunn, Stetten und aus dem Bezirkskommando gekommen. 

Während des Festes blieb die Tür der Kapelle offen, die gerade restauriert wird (Projektbeschreibung). Viele waren von dem gemauerten Ziegelgewölbe aus dem 19. Jh. beeindruckt. Die Kollekte während der Gabenbereitung wurde ganz der Restaurierung der Statuen gewidmet, welche die Pfarre übernommen hat. 

Die Predigt zum Nachlesen

Die Stunde des eigenen Todes kennt niemand. Soll man sie fürchten? Kann man sie ignorieren? Will man sie selbst herbeiführen? Der Wunsch zu leben ist ganz natürlich im Menschen. Manche träumen sogar von einem unendlich langen Leben auf der Erde, erhoffen von den Wissenschaftlern eine Verlängerung der Lebensspanne. Ich habe schon viele alte Menschen kennen gelernt, die mit dem Erlebten zufrieden waren, die auf Freude und Leid in Ruhe zurückblicken konnten, aber sie fühlten sich selbst schon gesättigt mit Eindrücken. Sie wollten nicht mehr alles nochmals erleben. Sie bereiteten sich schon auf den Übergang in das Leben jenseits des Todes vor. Kann man sich auf das Leben jenseits des Todes vorbereiten? Wissen wir, was danach kommt?  

Unsere Quelle ist das Wort des einzigen Menschen, der vom Tod ins Leben zurückgekehrt ist. Er ist unsichtbar unter uns. Und gleichzeitig sitzt er zur Rechten Gottes, des Vaters im Himmel. „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken.“ (Mt 11,28) Ich kenne einen jungen Mann, der sich mit seinem nahen Tod auseinandersetzen muss. Er hat Krebs, wird nicht mehr lange leben, muss sich von seiner Frau und seinen vier Kindern verabschieden. Er bereitet sich auf diesen Moment vor, sein Wunsch ist es, im eigenen Haus zu sterben. „Kommt alle zu mir…“ Das gilt nicht nur hier auf der Erde, sondern erst recht dort an dem Ort, den wir uns jetzt noch gar nicht vorstellen können. Ganz am Ende des Glaubensbekenntnisses sagen wir: „das ewige Leben. Amen.“ Was soll das bedeuten? 
Heute feiern wir ein Hochfest: die Aufnahme Mariens in den Himmel. Sind diese Gedanken für diesen Tag nicht zu schwer? Das Marienfest erinnert an Ostern. Weil Christus als erster Mensch von den Toten auferstanden ist, konnte er Maria, Seiner eigenen Mutter, auch die Auferstehung schenken. Christus hat den Tod besiegt, vor dem sich viele fürchten. Und seine Mutter ist wie ihr Sohn zum ewigen Leben auferstanden -  nicht einfach nur geistig, sondern mit Leib und Seele. Wir sagen manchmal zum Trost „der Verstorbene lebt in unseren Herzen weiter“. Das mag zwar stimmen, weil wir uns an ihn erinnern.

Aber die Realität ist viel konkreter, tiefer, ergreift den ganzen Menschen, Leib und Seele. Maria ist mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen worden. Das bedeutet „ewiges Leben“. Sie hat mit Leib und Seele das ewige Leben erlangt. Deshalb ehren wir auch im christlichen Begräbnis den ganzen Menschen mit Leib und Seele, mit seiner ganzen Würde wird er im Sarg aufgebahrt und im Grab bestattet. Das ist nicht einfach nur ein alter Brauch, sondern Ausdruck des Respekts und der christlichen Hoffnung. 

Wie konnte Maria dieses Ziel erreichen? Ist es auch für uns fassbar? Werden wir auch einmal zur Seligkeit auferstehen? Jesus sagte: „Selig sind …, die das Wort Gottes hören und es befolgen.“ (Lk 11, 28) Maria lebte nach dem Wort Christi. Kann man nicht zu Recht sagen, dass sie Seine erste Jüngerin war? Sie dachte darüber nach, was sie mit Christus erlebte, was er sagte, predigte. Wir ahmen Maria darin nach, weil wir uns jetzt auch darüber Gedanken machen. Wir sind also wie sie auf dem Weg zur Auferstehung, zum ewigen Leben. Setzen wir auch alle unsere Kraft darauf, die Worte Christi in unserem Leben umzusetzen. Dann schenkt Jesus Christus auch uns die Gnade wie Seiner Mutter, dass wir mit Leib und Seele zum ewigen Leben auferstehen. Amen.

Fotos: Mag. Michael Stehlik, Gerlinde Lackermayer

 

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