Woche der Einheit der Christen


Kardinal Schönborn im Erzbischöflichen Palais, von…

Vom 18. bis 25.1. - das ist das Fest der Bekehrung des Hl. Paulus - wird weltweit die Woche der Einheit der Christen begangen. Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖKR) lädt jedes Jahr zu einem gemenisamen Gebet in eine der Kirchen Wiens ein.Wien ist reich an christlichen Konfessionen. Heuer trafen sich Vertreter aller Konfessionen (Gruppen des Christentums) in der evangelischen Stadtpfarrkirche in der Dorotheergasse, um gemeinsam für die Einheit unter den getrennten Christen zu beten. Im Anschluss lud Kardinal Christoph Schönborn zu einem Empfang in das erzbischöfliche Palais ein. Auch Abt Nikolaus und P. Sebastian waren eingeladen. 

"Alles, was uns verbindet, verdanken wir Christus. Was uns trennt, verdanken wir der Sünde", sagte der Wiener Erzbischof und erinnerte an die Bekehrung des Hl. Paulus. Wir sollen aufeinander hören und voneinander lernen, was es bedeutet, heute Christ zu sein

Er erweiterte den Gedanken und erzählte von den interreligiösen Begegnungen mit Moslems, die Papst Franziskus fördert. Der Papst hatte 2019 in Abu Dhabi mit dem ägyptischen Großimam Al-Tayyeb ein Dokument zur Geschwisterlichkeit unter den Menschen unterzeichnet. 

So regte Kardinal Schönborn an, miteinander darüber nachzudenken, was es bedeutet "Mensch zu sein". Wir können uns gemeinsam im Angesicht des Schöpfers sehen, so wie Hagar, die ägyptische Magd Sarahs nachdenklich sagte: "Gott schaut auf mich."(Gen 13,16) Die evangelische Pfarrerin war in ihrer Predigt auf dieses Zitat eingegangen. Papst Franziskus hatte seine Enzyklika "fratelli tutti" dem friedlichen Zusammenleben der Menschen gewidmet.

Der neue Vorsitzende des ÖKR in Österreich ist der armenisch-apostolische Bischof Tiran Petrosyan. Er hatte auf Einladung der Katholischen Kirche in Wien studiert. Er sieht seine Aufgabe, Brücken zu bauen, um es möglich zu machen, gemeinsam Gott zu suchen. Er sagte, dass er im Kontakt mit anderen Kirchen in Wien nicht ein "freundliches, unverbindliches Servus" gewohnt ist, sondern ein verbindliches Zugehen aufeinander. Es herrscht keine oberflächliche Toleranz. Die Religionen haben eine gewichtige Stimme in der österreichischen Gesellschaft.