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01.12.2015

Advent ist ein Stück mehr dieses Licht gegen Einsamkeit


Christliche Gemeinde!
Liebe Kinder!

Es ist jetzt zwar ein strahlender sonniger Tag und die Farben der Glasfenster spiegeln sich auf der Wand, aber in einigen Stunden wird es dunkel sein. 

Gestern, als wir die Adventkränze beim Adventmarkt gesegnet haben, war’s schon stockdunkel um halb sechs, dreiviertel sechs. Es ist eben die Zeit, wo der Winter immer weiter voranschreitet bis zur Wintersonnenwende, Mitte, Ende Dezember. Die Tage werden kürzer. Und da beginnt das Licht eine besondere Bedeutung zu haben. 

Ich denke mir oft, die Symbolik des Lichtes ist für uns nicht selbstverständlich. Wir drehen in der Sakristei einen Schalter um und die Luster brennen. Ich denke mir oft, wie das früher war, noch vor hundert Jahren, wo’s dieses elektrische Licht nicht gegeben hat, wo vieles sich anders, auch in einem anderen Rhythmus abgespielt hat, wo es eigentlich, wenn es Abend geworden ist, wirklich dunkel war. Es war eine Großtat für Wien, als die Straßenbeleuchtung eingeführt wurde. Man kann sich das heute gar nicht mehr vorstellen, weil es ja unsicher war, wenn man abends gegangen ist, es ist dunkel, Kriminalität, was mag alles passieren! Und plötzlich ist alles erleuchtet. 

Es gab auch ein Gefühl der Sicherheit. Wir sehen das ja, wenn bei uns zuhause, wenn es dunkel ist im Zimmer, man unsicher umhergeht. Man kann sich anstoßen. Man tappst herum. Das Licht hat eine große Bedeutung für uns.

Und daher ist es kein Wunder, wenn man auch diese Dunkelheit und die Nacht auf das Leben übertragen hat. Es gibt im Leben viele dunkle Seiten. Das muss jetzt nicht nur Sünde sein. Das kann auch Unwissenheit sein. Wenn ich zum Beispiel sage: „Da ist mir ein Licht aufgegangen.“ Da denke ich mir: „Jetzt hab‘ ich’s verstanden.“ Und so gibt’s viele Sachen, wo wir nicht klar kommen, zurechtkommen. 

Und wir als Christen haben das Glück, dass wir jemanden haben, der das Licht ist. Christus sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, geht nicht in der Finsternis.“ Das ist ein ungeheures Geschenk, dass wir eigentlich wissen, wohin wir gehen, wem wir entgegen gehen. 

Wir haben da hier (zeigt auf die Video-Wand) dieses schöne Bild, das eigentlich die Himmelfahrt Christi zeigt, aber er wird wiederkommen, wo er hingegangen ist. Und das Großartige für uns Christen ist: Wir stehen nicht irgendeinem unbekannten Gott gegenüber, einem Zeus, einem Jupiter oder was weiß ich, einer unbekannten Kraft. Das ist ja damit gemeint, wenn es heißt: „Die Mächte des Himmels werden erschüttert werden.“ Was gibt es alles für Mächte in der Welt! Die einzige Macht, die wirklich die Welt regiert, der gehen wir entgegen: das ist Jesus Christus, den wir schon kennen und den wir immer mehr kennen lernen, zum Beispiel in der Hl. Messe. 

Die Kleine Therese sagt ein großartiges Wort: „Warum soll ich den fürchten als Richter, den ich hier auf Erden schon geliebt habe?“ Wir lernen Christus kennen, der uns liebt, der uns begleitet unser ganzes Leben lang. 

Und das soll eigentlich der Sinn dieses Adventkranzes sein, der ja eigentlich ein Kalender ist. Man hat dasvor 150 Jahren, als er gleichsam "erfunden" wurde, noch deutlicher gesehen, weil 25 Kerzen montiert waren - sodass immer mehr, immer mehr Licht wurde. Wir haben sie auf 4 Kerzen reduziert, auf die Sonntage. Aber der Sinn ist, dass wir immer mehr Licht werden, je mehr wir Christus entgegen gehen. Ich glaube, dass wir dieses große Geschenk nützen dürfen, dass Christus uns verändert, uns immer lichter macht

Wir haben dieses schöne Lied gesungen. Es hat mir sehr gefallen. „Zünd ein Licht an.“ Das heißt nicht, dass ich etwa ein Zündholz nehme, eine Kerze anzünde, ein Licht gegen Einsamkeit, Gewalt und Streit, Gleichgültigkeit, für die Gerechtigkeit. Wir haben es auf die Ebene übertragen, was eigentlich Advent ist, dass wir uns bemühen, ein Stück mehr dieses Licht zu verwirklichen. 

Amen.

Abschrift der Homilie von P. Bonifaz Tittel OSB
für die Eucharistie feiernde Gemeinde in Breitenlee 
29. November 2015 –  1. Adventsonntag LJC 
Kindermesse - Adventkranzweihe
L1: 1 Thess 3, 12 - 4, 2 
L2: Kindergeschichte
Ev: Lk 21, 25-28.34-36




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