Adventkranzweihe auf dem Dorfplatz und in der Kirche
Am Vorabend zum ersten Adventsonntag lud der Dorferneuerungsverein Enzersfeld zum Punsch auf den Dorfplatz in Enzersfeld. Obmann Alexander Taudes-Hutterstrasser begrüßte die vielen Dorfbewohner und Gäste, die sich um den Adventkranz versammelt hatten. Gemeinsam mit Feuerwehrmusik Enzersfeld und ihrem Obmann Josef Pfundner hatte er das Ereignis organisiert. Die Jugendmusikgruppe "Come on brass" präsentierte Adventlieder. Es spielten über den Abend hinweg 2 Harmonikaspieler, ein Quintett, die Jugend der Feuerwehrmusik und die komplette Feuerwehrmusik Enzersfeld. Bürgermeister Gerald Glaser erzählte davon, dass Gärten und Häuser schon auf Weihnachten hin geschmückt sind. Er erinnerte an die Videos 2020 und 2021, die in den Vorjahren im Advent gedreht worden waren, weil eine Versammlung nicht möglich gewesen war. Die vielen Ehrenamtlichen, die das Jahr über Veranstaltungen in Enzersfeld und Königsbrunn prägen, wurden eigens bedankt. Ihr Einsatz prägt das Erscheinungsbild und den Zusammenhalt im Dorf.
P. Sebastian segnete den Adventkranz und die Kerzen. Zwei Mädchen der dritten Klasse Volksschule sagten ein Gedicht auf, das sie im Religionsunterricht gelernt hatten. ⇒Aufnahme Gedicht
In der Vorabendmesse wurden in der Kirche zahlreiche Adventkränze gesegnet. Die Ministrantin, die noch am Dorfplatz ihr Gedicht aufgesagt hatte, durfte die erste Kerze anzünden. Jugendliche und Eltern bildeten eine Band für die Musik in der Hl. Messe, weil 20 Firmlinge der Pfarren Klein-Engersdorf und Enzersfeld mit der Vorbereitung auf die Firmung begannen.
Gedanken aus der Predigt
Der Advent ist ein Neubeginn. Wir beginnen ein neues Kirchenjahr damit, dass wir auf etwas hoffen: „Glaube ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht.“ (Hebr 11,1, Übers. 1980) Interessant ist, dass das Kirchenjahr nicht mit Weihnachten, sondern mit dem Advent beginnt. Das Jahr fängt nicht mit der Erfüllung, sondern mit der Hoffnung an. Darin ist unsere Seele stark, dass sie vorausblickt, dass sie auf etwas baut, dass jetzt noch nicht da ist.
Das ganze Alte Testament ist von dieser Hoffnung durchzogen. Alle warten auf den Messias. Die Mühe der gegenwärtigen Zeit erdrückt nicht, sondern der Ausblick lässt aufatmen, so schreibt der Prophet Jesaja: „Am Ende der Tage wird es geschehen: Der Berg des Hauses des Herrn steht fest gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel. Zu ihm strömen alle Nationen.“ (Jes 2,2) Wo liegt dieser Berg? Wo ist das Haus des Herrn? Wir dürfen es wissen: Am Kreuz, in Seiner tiefsten Erniedrigung hat Gott durch Seine Liebe alle an sich gezogen. Der Berg ist Golgotha, das Haus des Herrn ist Jesus Christus selbst. Er ist der Tempel, der niedergerissen und in drei Tagen wieder aufgebaut worden ist. Durch Seinen Tod und Seine Auferstehung hat Christus dem Bösen die Macht entrissen. Für alle Menschen auf der ganzen Welt gilt die Hoffnung.
Gerade jetzt im Advent ist es draußen dunkel und die Kerzen erhellen die Häuser. Der Adventkranz mit den vier Kerzen drückt es aus: „Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe.“ (Röm 13,12) Die Nacht – das sind der Streit, die Kriege, unsere Sünden. Der Tag – das ist Gottes Hilfe.
Der Advent ist eine Zeit der Besinnung, eine Zeit des inneren Fastens: Wir konzentrieren uns auf Jesus, der bald in Betlehem geboren wird. Aber warum warten wir jetzt, Er ist doch schon geboren? Jesus will in jedem von uns neu geboren werden, das bedeutet, Er will jeden neu mit der Gnade erfüllen, die Er uns schon in der Taufe geschenkt hat. Und wenn Er unser Inneres erfüllt, dann ändert sich unser Leben zum Guten hin. „Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzen zu Winzermessern. Sie erheben nicht das Schwert, Nation gegen Nation, und sie erlernen nicht mehr den Krieg.“ (Jes 2,4.5)
Im Advent beginnen wir neu. Wir wenden uns Christus zu – jeder für sich und alle gemeinsam in der Kirche: „auf, wir wollen gehen im Licht des Herrn.“ (Jes 2,5)
Fotos: Roman Zwanzinger, Ljiljana Bernhauer